Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Bibliotheks- und Informations­wissen­schaft

Humboldt-Universität zu Berlin | Institut für Bibliotheks- und Informations­wissen­schaft | Von Uns | BBK | Abstracts | WS 23/24 | BBK: Die Förderung von Informationskompetenz von Schüler*innen der Sekundarstufe I - ein kooperatives, digitales Unterrichtsprojekt zwischen Schule und Bibliothek
Berliner Bibliothekswissenschaftliches Kolloquium

14.11.2023 | 18 Uhr | digital

Die Förderung von Informationskompetenz von Schüler*innen der Sekundarstufe I - ein kooperatives, digitales Unterrichtsprojekt zwischen Schule und Bibliothek

Dr. Tobias Hüttner

 

 

Schüler*innen der Sekundarstufe I in Deutschland zeigen nach internationalen Schulleistungsstudien (ICILS 2013 und 2018) Defizite im Bereich der Informations- und Medienkompetenz. Trotz dieser Ergebnisse spielt gerade diese Zielgruppe im Bereich der Informationskompetenzvermittlung eine bislang vernachlässigte Rolle. Auch die Schulart des Gymnasiums, die auf den höchsten Schulabschluss in Deutschland vorbereitet, ist davon betroffen. Entsprechend aktuellen Vorgaben erfolgt Informationskompetenzvermittlung am Gymnasium nicht in einem eigens dafür eingerichteten Fach, sondern auf alle Unterrichtsfächer verteilt. Die Gewährleistung, dass Informations- und Medienkompetenz an Schulen qualitativ angemessen vermittelt wird, ist dabei abhängig von der Einzelschule und allen voran von den – nicht explizit dafür ausgebildeten – Fachlehrkräften. Das wirft die Frage auf, ob und inwiefern Informationseinrichtungen als Experten für Informationskompetenz Schulen bei der Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz – gerade auch von Schüler*innen der Sekundarstufe I – unterstützen können. Um Antworten darauf zu erhalten, wurde ein digitales Unterrichtsprojekt im Fach Latein in einer 9. Klasse eines bayerischen Gymnasiums durchgeführt, das aus der Kooperation zwischen Schule und Informationseinrichtung, im vorliegenden Fall einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek (Bibliothek und Archiv des Erzbistums München und Freising), resultierte. Mit Hilfe eines schriftlichen Fragebogens wurden die teilnehmenden Schüler*innen im Anschluss an das Projekt dazu befragt, ob und inwiefern die Kooperation mit dieser externen Einrichtung für die Förderung ihrer Informations- und Medienkompetenz gewinnbringend war. Zusätzlich dazu wurden die digitalen Schülerprodukte des Projekts einer Bewertung unterzogen, um die subjektiven Einschätzungen des Fragebogens besser einordnen zu können. Insgesamt konnte das Projekt und die sich anschließende Studie zeigen, dass eine Unterstützung schulischer Informations- und Medienkompetenzvermittlung durch Informationseinrichtungen sinnvoll ist und stärker genutzt werden sollte.

 

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