Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Bibliotheks- und Informations­wissen­schaft

Abstracts zu den BBK-Vorträgen im Sommersemester 2010


20.4.2010:

Wozu Bibliometrie? Vorstellung eines Lehrbuches - Dr. Frank Havemann (IBI) 

Abstract:
Bibliometrie ist mehr als nur eine empirische Basis der Bibliotheks- und Informationswissenschaft: Sie erlaubt die quantitative Analyse der Entwicklung von Wissenschaft, im Großen wie im Kleinen. Auch deswegen ist sie unentbehrlich, wenn wir herausfinden wollen, wie Forscherinnen und Forschern in der vernetzten und digitalen Welt benötigtes Wissen optimal bereitgestellt werden kann. Im Vortrag stelle ich meine 2009 als frei verfügbares Elektronisches Buch erschienene /Einführung in die Bibliometrie/ vor, die die Deutsche Nationalbibliothek unter http://d-nb.info/993717780 archiviert hat.



27.4.2010:

Semantic Personalized Information Management for Scientists - Dr.-Ing. Ernesto William De Luca (DAI-Lab, Technische Universität)

Abstract:
Current search engines have become an essential tool for the majority of Web users and are used for retrieving relevant documents from the huge amount of data available. These search results are sometimes redundant or contradictory, often distributed over multiple sources, thus resulting in difficult and costly retrieval. In order to counteract this information overload, personalized services that collect, filter, prepare, and present information from different sources are required.
On the other hand, in some cases, instead of finding a document, the user might want to find the right person to ask (e.g. searching for a librarian, who can help finding the interesting books). Thereby the user benefits from the interactive communication process and the result quality is expected to be higher and much more personalized. Technologies such as blogs or discussion forums already try to cope with these problems, but neither do they provide an automatic classification of given questions or the automatic identification of those users best capable of answering, nor do most of them offer means for real-time communication between users and experts.
In this talk, I will present two systems: PIA and SPREE. PIA is a semantic search engine for researchers developed to support them in working with scientific papers giving personalized recommendations. SPREE is a system that creates an active social search community where everybody shares knowledge and benefits from other users' knowledge alike. These two systems will be shown and discussed also from a multilingual perspective.


4.5.2010:

Meine ich was ich sage und sage ich was ich meine? Soziale Netzwerke in der wirtschaftlichen Realität  - Dr. Hanns Köhler-Krüner (HKK Consulting)

Abstract:
Wie sieht die Welt heute bei Unternehmen aus? Immer mehr Unternehmen setzen auch intern auf Web 2.0 Technologien. Dabei geben Sie auch ein Teil der Kontrolle an die einzelnen Mitarbeiter ab. Anhand von Befragungen durch u.a. den Dachverband AIIM (www.aiim.org) soll aufgezeigt werden wie es mit der Anzahl der eingesetzten Lösungen aussieht und dann soll die Qualität bewertet und die Schwierigkeiten dargestellt werden. Der Referent endet mit einem Ausblick auf die Herausforderungen und Chancen in der Zukunft.



11.5.2010:

Darf's ein bisschen weniger sein? Nachlasserschließung im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek unter Einbeziehung der Benutzersicht - Dr. Sylvia Asmus (Deutsche Nationalbibliothek)

Abstract:
Eine Aufgabe des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek besteht darin, schriftliche Nachlässe deutschsprachiger Emigranten zu sammeln und zu erschließen. Als zeitgeschichtliche und kulturhistorische Quellen können Nachlässe für die Forschung aber nur relevant werden, wenn sie erschlossen und damit recherchierbar sind. Eine zeitnahe intensive Erschließung ist aufgrund hoher Zugangszahlen jedoch nicht für alle Bestände zu erreichen. Es stellt sich daher die Frage nach Erschließungsalternativen.
Für die Definition einer minimalen, aber dennoch nutzbringenden Erschließungsleistung ist die Bewertung von Erschließungsalternativen durch die Benutzer von großer Relevanz. Anhand von Auswertungen von Benutzeranfragen und Vor-Ort-Benutzungen sowie persönlichen Interviews und einer Onlinebefragung wurden die Bedürfnisse der Benutzer des/ Deutschen Exilarchivs 1933-1945/ und deren Bewertung des Informationsangebots erfragt. Dabei wurden auch Anforderungen an die Präsentation von Erschließungsdaten betrachtet.
Im Vortrag werden die Ergebnisse vorgestellt.



18.05.2010:

An der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik.  Die wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages - Dr. Ulrich Schöler (Abteilung Wissenschaft und Außenbeziehungen, Deutscher Bundestag)

Abstract:
Hier wird nicht selbständig geforscht, hier werden auch nur selten Gesetzentwürfe geschrieben. Vielmehr sind die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages dazu da, die gesetzgeberische Arbeit des Parlaments so gut und umfassend wir möglich vorzubereiten, zu begleiten und zu evaluieren. In insgesamt elf sog. Fachbereichen werden dort Gutachten, Dokumentationen wie Literaturzusammenstellungen zu jeder Frage erstellt, die in irgendeiner Weise die Arbeit des Parlaments berühren. Auftraggeber dafür sind die einzelnen Abgeordneten, die Ausschüsse und andere Gremien des Deutschen Bundestages.



25.5.2010:

E-Books@The Library Eugene Hayworth (University of Colorado at Boulder)

Abstract:
As the demand for ebooks grows, the nature of our libraries is changing. In September, 2009, an article in the Boston Globe reported that Cushing Academy, a 144-year-old school  New England prep school, decided that they no longer need a traditional library. After having amassed a collection of more than 20,000 books, the academy's administrators decided to discard all their books. But this is just one example of how our collection development proceedures, our acquisitions, and even our physical space are changing.  Are these changes beneficial? This presentation will provide a brief history of e-books and examine the effects this trend is having on both libraries and publishers.



1.6.2010:

Forschungsdaten besser nutzen. Strategien und Ansätze der DFG - Dr. Stefan Winkler-Nees (DFG)

Abstract:
Qualitätsgesicherte Forschungsdaten bilden einen Grundpfeiler des wissenschaftlichen Fortschritts. Sie belegen wissenschaftliche Erkenntnisse und sind vielfach auch Grundlage weiterer Forschung. Die Umsetzung eines nachhaltigen Forschungsdatenmanagements mit dem Ziel, die Qualität, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaft zu fördern, ist daher eine bedeutende Aufgabe, derer sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft angenommen hat. Sie entwickelt und implementiert gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Fachleuten aus dem Informationsmanagement Strategien und Maßnahmen, die den Aufbau angemessener Informationsinfrastrukturen für Forschungsdaten unterstützen.



8.6.2010:

The Data Conservancy. Science-driven Information Science - Prof. Carole L. Palmer (University of Illinois at Urbana-Champaign), Prof. Christine L. Borgman (University of California)

Diese Veranstaltung findet als Videokonferenz statt

Abstract:
The Data Conservancy –which is a National Science Foundation funded Datanet project with a diverse array of partners – embraces a shared vision: data curation is not an end, but rather a means to collect, organize, validate, and preserve data to address grand research challenges that face society.
Key to the data conservancy approach is information science research on the data practices of the science domains.  Three teams are conducting social studies of individual science domains.  Prof. Carole Palmer of the University of Illinois will report on their comparative studies of multiple biosciences domains. Prof. Christine Borgman of the University of California, Los Angeles, will report on their studies of astronomers. We are in the first year of the project, and will focus on our research questions, methods, and what we hope to learn from this 5-year project.

Carole L. Palmer is a professor at the Graduate School of Library and Information Science (GSLIS) at the University of Illinois at Urbana-Champaign, and Director of the Center for Informatics Research in Science and Scholarship (CIRSS). Her research investigates problems in scientific and scholarly information work, with a particular focus on barriers to scientific discovery and interdisciplinary inquiry, and the changing nature of "collections" in the digital information environment. She has written and presented widely on information support for interdisciplinary researchers and how to align digital research collections with scientific and scholarly research practices. She is a co-PI on the Data Conservancy, a recent NSF DataNet award, and her other recent funded projects include investigations of high impact information in brain research, data curation needs across sciences, federation of digital cultural heritage collections, and institutional repository development, as well as projects to develop educational programs to train information specialists in data curation and biological informatics.



15.6.2010: 

Struktur und Kontext. Modelle digitaler Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften - Maxi Kindling (IBI)

Abstract:


Gegenstand des Vortrags sind die in vielerlei Hinsicht als heterogen zu bezeichnenden digitalen Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften. Die Betrachtung wird zugespitzt auf den geisteswissenschaftliche Arbeitsprozesses der Interpretation von Zeichen und der Bedeutungszuweisung (Hermeneutik). Im Wesentlichen geht es dabei um die Herstellung von Verknüpfungen zwischen digitalen Objekten (Kontextualisierung). Ziel des Vortrages ist eine Problematisierung der Möglichkeiten und Herausforderungen, die die Modellierung von vernetzten Strukturen und Kontext in der Theorie mit sich bringt, um sie letztlich durch Formalsprachen umzusetzen und kollaboratives Arbeiten im digitalen Raum zu ermöglichen.

Der Vortrag fasst die Magisterarbeit (2009) zusammen.



22.6.2010:

Mainstreaming the digital library: Developing a culture of collaboration between IT and library professionals - Prof. Beth Sandore (University of Illinois)

Abstract:

folgt



29.6.2010:

"The Article of the Future". Content Innovation bei Elsevier - Ove Kähler (Elsevier)

Abstract:
Nach der Volltext Plattform ScienceDirect.com oder der Digitalisierung der Backfiles fokussiert Elsevier erneut auf Content Innovation. Die nächste Herausforderung sieht Elsevier in der Bereicherung der digital verfügbaren Inhalte mit Mehrwertangeboten, z.B. ergänzenden Videos der Autoren. Siehe z.B. http://beta.cell.com/. Der Referent berichtet über den aktuellen Stand der Entwicklungen.



6.7.2010:

Pascal, Berliner rabbits, digital wave and libraries  - Yves Desrichard (Enssib)

Abstract:
folgt



13.7.2010:

Die Arbeit am Unvollkommenen. Erfahrungen mit Statistik und Benchmarking für Bibliotheken - Ulla Wimmer (Kompetenznetzwerk für Bibliotheken)

Abstract:

Quantitative Instrumente aus den Natur- und Sozialwissenschaften – auch im Bereich der Bibliotheks- und Informationswissenschaft - müssen einen dauernden Spagat zwischen unterschiedlichen Erwartungen aushalten: auf der einen Seite der Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit, Objektivität und Präzision – auf der anderen Seite die Komplexität der Strukturen und Objekte, die methodisch und organisatorisch zu bewältigen sind.

Der Vortrag beschreibt, wie sich im Prozess des Zählens und Messens ein gedankliches Konzept an der Vielgestaltigkeit der Welt reibt, so dass Statistik per se zur Arbeit am Unvollkommenen wird. Warum das so sein muss, wie man damit umgehen kann, warum man sich dem trotzdem aussetzen sollte und was das Ganze mit Politik zu tun hat, wird in dem Vortrag am Beispiel von etablierten Messprozessen im Bibliotheksbereich (Statistik und Benchmarking mit DBS und BIX) erläutert.